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Die Politik hat Anfang 2025 die Pflegeleistungen nochmals um 4,5 % erhöht – Auf dem Papier klingt das nach Entlastung. Doch wer in Städten wie Frankfurt, Köln, Stuttgart, München, Heidelberg oder Freiburg lebt, merkt schnell: Diese Anpassung reicht kaum, wenn gleichzeitig die Lebenshaltungskosten und vor allem die Mieten und Nebenkosten um ein Vielfaches stärker steigen.

Eine 4,5 %-Steigerung wirkt nett – doch wenn die Monatsmiete um 10–15 % nach oben geht, die Energiepreise steigen und Lebensmittel teurer werden, ist der Effekt für die Betroffenen in der Praxis oft verpufft. In Mannheim, Gießen und Marburg – um nur einige zu nennen- mag der Mietdruck geringer sein, aber auch dort ziehen die Nebenkosten spürbar an.

Die Ihr Team 24 Pflegedienst GmbH betreut aktuell Familien überwiegend im süddeutschen Raum. Unser Gebiet erstreckt sich von Köln ausgehend über Gießen, Mainz, Frankfurt, Würzburg, Mannheim, Stuttgart bis weit hinter München bis zur deutschen Grenze. Aktuell sind wir in Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern tätig. Gebietserweiterungen sind nicht ausgeschlossen, hierzu müssen jedoch die Rahmenbedingungen stimmen. Die Entscheidungsträger aus der Politik lassen jedoch echten Reformwillen vermissen. Zumindest weiß man diesen bisher gekonnt zu verbergen.

Das Wichtigste in Kürze

– Pflegeleistungen wurden zum 01.01.2025 um 4,5 % angehoben (Bereits im Vorjahr gab es eine Erhöhung um 5 %)

– Seit 01.07.2025 gilt der Gemeinsame Jahresbetrag für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege: bis zu 3.539 € pro Jahr (ein Topf, mehr Flexibilität).
– Praktisch: Das erleichtert kurzfristige Entlastungen – z. B. wenn die Ersatzpflege organisiert werden muss, ohne in zwei Fördertöpfen jonglieren zu müssen.

Was heißt das konkret für Familien?

  1. Planbarer finanzieren
    Die Anpassung von Pflegegeld und Pflegesachleistungen hilft zwar aber in teuren Städten bleibt ein deutliches Delta zwischen gestiegener Förderung und realer Kostensteigerung. Hier besteht noch deutlicher Handlungsbedarf. Zusätzlich wird die geplante Erhöhung der Mindestlöhne 2026 die Situation noch weiter verschärfen.

    2. Ein Topf statt Zweiteilung
    Das neue Entlastungsbudget bündelt Verhinderungs- und Kurzzeitpflege – gut für spontane Lücken, flexibler nutzbar und einfacher zu beantragen.

    3. Mehr Flex beim Überbrücken
    Ob Pflegekraft krank wird oder Urlaub ansteht: Ersatzpflege lässt sich jetzt aus demselben Budget organisieren.

Am Beispiel Mannheim / Ludwigshafen: Wenn 4,5 % „nichts weiter“ bewegen

Unsere Zentrale befindet sich in der Mannheimer Innenstadt von hier haben wir einen unmittelbaren Blick auf die regionalen Entwicklungen. Hier erleben wir täglich, wie sich Kostenstrukturen, Wohnsituationen und die Anforderungen der Familien verändern – Erfahrungen, die wir in unsere Arbeit einfließen lassen und die uns helfen, vorausschauend zu handeln.

Nehmen wir eine Wohnung in Mannheim mit einer Kaltmiete von 12,00 €/m² – durchaus realistisch in mittleren Lagen.
Wenn man davon ausgeht, dass die allgemeine Inflation zuletzt bei 2–3 % lag, dann sind in Mannheim & Ludwigshafen insbesondere die Wohnkosten (Miete + Nebenkosten + Energie) vermutlich deutlich stärker gestiegen — vielleicht um 5–10 % pro Jahr in vielen Lagen.
Der Effekt: Die 4,5 %-Pflegeanhebung wirkt relativ klein im Vergleich zur Realbelastung, gerade für Haushalte mit schmalem Spielraum. Wohl dem der ein Eigenheim besitzt.
Doch auch hier steigen:
– Nebenkosten & Energiepreise, oft überdurchschnittlich stark (Heizung, Wasser, Strom)
– Alltägliche Ausgaben (Lebensmittel, Mobilität, medizinischer Bedarf)
– Wohnnebenkosten wie Müllabfuhr oder Grundsteuer

Damit relativiert sich die 4,5 %-Steigerung schnell: In vielen Fällen deckt sie die Mehrbelastung durch Inflation & gestiegene Betriebskosten nicht einmal vollständig.

Besonders relevant: In Stadtteilen wie Feudenheim, Oststadt oder Lindenhof liegen Mietpreise in guten Lagen bei 12–13 €/m², in Spitzenlagen bei über 15 €/m². In der Realität bleibt also trotz der Pflege-Anpassung ein spürbares Defizit.

Schlau nutzen: 5 Profi-Tipps

– Budget prüfen: Wie viel vom Jahresbetrag Verhinderungs- und Kurzeitpflege ist noch frei?
– Kombi denken: Häusliche Betreuung + ambulanter Pflegedienst ist oft eine kluge Lösung.- — Viele Leistungen können vom Arzt verordnete werden und werden dann nach SGB V abgerechnet.
– Belege sammeln: Stunden- und Leistungsnachweise fördern schnelle Erstattung.
– Pflegegrad checken: Bei steigendem Bedarf rechtzeitig Neubegutachtung beantragen.

Kritische Einordnung

Die 4,5 %-Anhebung ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Es mag zwar ein politisches Signal sein aber es handelt sich hier leider nicht um eine echte Entlastung, sondern ist vielmehr eine ungenügende Anpassung an gestiegene Kosten. Gerade in Ballungsräumen übersteigen Mieten, Energie- und Lebensmittelpreise die Zuschläge um ein Vielfaches.

Fazit: Die finanzielle Lage in der Pflege bleibt angespannt. Besonders in Städten mit hohen Lebenshaltungskosten wie Frankfurt, Karlsruhe, Stuttgart oder München zeigt sich die Belastung deutlicher als in Gießen, Marburg oder Mannheim. Spätestens bei der Nebenkostenabrechnung wird sichtbar, wie stark die Kosten steigen.

2025 haben die durchschnittlichen Eigenanteile für die Unterbringung im Pflegeheim erstmals die Marke von 3.000 € pro Monat überschritten. Das bedeutet: Unter Einbeziehung der Pflegekassenanteile liegen die tatsächlichen Gesamtkosten vieler Heimplätze inzwischen bei 5.000 € und mehr im Monat. In Ballungsräumen fordern viele Einrichtungen sogar Eigenanteile von über 4.000 €. Hier ist die Politik gefordert, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit ältere Menschen ihren Lebensabend in Würde und finanzieller Sicherheit verbringen können.